Iran

Als wir im Iran ankamen, hieß es erstmal Visa ausfüllen. Ein Beamter der extra vor dem Schalter saß erklärte alle Schritte die man machen muss und half beim ausfüllen. Als unsere Pässe, die Krankenversicherung mit Vermerk Iran und wir kontrolliert waren, konnten wir zum bezahlen (175 Dollar für zwei Personen 15 Tage). Das Wartezimmer und die Hilfe waren zwar echt super und alles easy aber brauchten doch über zwei Stunden und die Rucksäcke warteten schon einsam auf dem Förderband 😁. Für Caro hieß es ab jetzt langärmlig und Kopftuch.

Da wir jetzt nur noch ca. 300 Dollar hatten und es im Internet hieß es gäbe die Möglichkeit am Internationalen Flughafen Geld zu holen, klapperten wir alle Automaten und Schalter ab, aber jeder versicherte uns das wir kein Geld bekommen. Ok was nun? Im Internet fand Caro dann eine spanische Agentur (Destinia) mit der man in Teheran Hotels buchen kann und übers Internet mit Karte bezahlen (natürlich immer nur die nobleren). So hatten wir zu Beginn ein richtig nobles Hotel mit Fitness Studio, Schwimmbad und das geilste war ein richtiges Frühstücksbuffet, da war es dann nicht so schlimm mal 50 € zu bezahlen auch wenn das normal nicht drin ist 😊. War dann auch ein echtes Erlebnis, da wir uns ein bisschen wie Pretty Women/Men vorkamen. So ein Buffet hatten wir schon lange nicht mehr und die Bediensteten hatten die größte Freude uns zu bedienen obwohl es kein Trinkgeld gab (unsere Freude, Dank und Anerkennung war wohl Lohn genug). Jedoch ließ uns der Virus oder was wir uns eingefangen hatten noch nicht ganz los, tankten aber genug Energie um ins Stadt Zentrum zu fahren.



Beim Geld wechseln am Flughafen sprach uns einer an er würde uns wechseln für genau den Kurs den es im Internet anzeigt (Wechselstube war gerade wegen Schichtwechsel geschlossen). Er meinte er braucht Dollar und dann würden wir kein Geld verlieren an der Wechselstube. Also 42.000 Rial für 1$ hörte sich verlockend an, wollten dann wissen wo er den hinfliegt und woher er kommt das er Dollar braucht, als er dann nur noch schnell wechseln wollte war uns klar da passt was nicht. An der Wechselstube bekamen wir für 1$ 134.000 Rial, gut das wir bei dem Mann nicht gewechselt haben. Es war die Hölle los, jede Menge Leute die wechseln wollten sie meinten alle es sei ein Guter Tag, der Kurs hier ist ein ständiges auf und ab und wir sollen immer an offiziellen Schaltern tauschen.

Mit dem Taxi ging es zur nächsten Metro, da die am Flughafen geschlossen war. Dank der Hilfe unserer Iranischen Freunde wussten wir gleich wie die richtige Station hieß und das das Taxi für die 35km nicht mehr als 4$ kosten darf (was vermutlich nur machbar ist weil der Liter Benzin 1 Cent kostet). Beim Metro fahren merkten wir auch gleich wie Hilfsbereit und offen die Menschen hier sind. Wollten getrennt U-Bahn fahren, da wir uns ja anpassen wollten. Als mein Wagon voll war und Caro schon im Frauen Wagon konnte ich ihr nur noch zu rufen 'man sieht sich in der nächsten Station'. Plötzlich sprang ein Passant zwischen die Türen und hielt die Metro auf und half Caro aus dem Wagon. Er erklärte uns das wir genau wie alle gemeinsam fahren können und der Frauen Wagon eher von den allein reisenden Frauen genutzt wird. Waren überrascht und tatsächlich, im eigentlichen Männer Wagon fuhren alle mit egal ob weiblich oder nicht 😁.

Am Hotel angekommen ließ man uns erst nicht rein, da wohl noch kein Geld gekommen war und die Bestätigung per Email gekommen ist aber was tun wenn das Postfach gesperrt ist (im Iran waren nicht alle Internetseiten zugänglich). Da ist es dann einfach super wenn man Freunde hat die man spontan anrufen kann und die einem in Deutschland das Postfach aufmachen und die Bestätigungsmail zukommen lassen. Vielen Dank an dieser Stelle an Rolle. Waren dann echt Happy gleich ins Zimmer zu können und unser Gepäck abzuliefern und noch ein wenig über einen Bazar zu schlendern.








Am nächsten Tag trafen wir uns mit Armoon der Cousine von Arash (unser Iranischer Freund aus Australien). Wurden gleich herzlich Willkommen geheißen (was man hier von eigentlich jedem wird, am Ticket Schalter oder einfach so auf der Straße "Welcome to Iran") echt absolut nett. Nach einer privaten Stadt Führung, sehr viel Information über den Iran, das zum Beispiel nur die gläubigen Frauen das Haar komplett bedecken und der Rest gerne etwas Haar zeigt, Autos extrem teuer sind (ca. das dreifache wie bei uns), der Wechselkurs sehr stark schwankt weshalb es hier fast nicht möglich ist große Finanzielle Planungen zu machen oder zu sparen, da es morgen sein kann das das Geld nichts mehr wert ist und es ganz normal sei Fremde Leute einfach zu sich einzuladen auch über Nacht und natürlich zum Essen (bekamen auch schon Einladungen einfach so in der Metro). Natürlich ließen wir uns das Traditionelle Essen Dizi (Abgoosht) nicht entgehen, genau so wenig wie den Azadi Tower.





















Da wir ja leider sehr in Eile waren mit dem kurzen Visa, hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen von Teheran. Das Busticket war zwar unverständlich, aber dafür einfach zu bekommen und mit ca.1,5 € pro Person für 250 km nach Kashan im VIP Bus echt gut.


In Kashan war es dann auch vorbei mit Nobel Hotel wegen Online Buchung über Spanien, aber ein gepflegtes Mehrbettzimmer war wirklich auch gut und war auch ein gemischter Raum Männlein wie Weiblein erlaubt.

Kashan hatte wirklich sehr viel zu bieten wie traditionelle alte Häuser, einen Badesaal und ein Basar, auf dem man die interessantesten Leute trifft. Mittags sprach uns ein 13 jähriges Mädchen an ob sie mit uns Englisch sprechen darf. Nach einem kurzen Gespräch zeigte sie uns dann ein gutes Lokal zum Essen und wartete auf uns um uns noch durch die Stadt zu führen. Was uns ja irgendwie seltsam vorkam, da die Eltern im Anhang mit liefen, aber sie meinte das es der Vater gerne sieht wenn sie Englisch lerne und sie es anwendet.




















Da Abends noch Festivitäten am Basar waren, gingen wir da nochmals hin wo wir gleich die nächste unglaubliche Begegnung machten. Es sprachen uns zwei Jungs an ob wir Deutsch können (hmmm versuchen können wir es ja aber Schwäbisch wäre besser 😁). Der eine war Programmierer und der andere QS Mitarbeiter eines Automobilhersteller, da fand sich natürlich jede Menge zu quatschen und die zwei waren gerade zu besessen zu lernen. Eine Englisch sprechende Freundin von ihnen gesellte sich auch noch dazu, waren also ein echt netter Haufen der sich in drei verschiedenen Sprachen verständigte. Nachdem das es dann schon dunkel geworden war beschlossen wir noch mir ihnen auf die Straßen zu gehen. Bekamen traditionelles Rosenwasser (da Alkohol ja verboten war), Nüsse und Süßes. Waren sofort ein Teil vom Freundeskreis und wenn das Hotel nicht schon bezahlt gewesen wäre, wäre eine momentan leer stehende Mitswohnung unsere Unterkunft geworden, schade eigentlich dass wir weiter müssen. Unglaublich wie offen und nett die hier sind, freuen sich riesig über Besuch.










Nach einer Busfahrt durch die trockene aber schöne Landschaft mit immer wieder Schnee bedeckten Bergen, kamen wir in Isfahan an. Da die Metro geschlossen war und kein Bus Richtung Hostel fuhr, buchten wir über Snapp ein Taxi was eigentlich super funktioniert aber der Fahrer fand uns nicht und am Telefon verstanden weder wir ihn noch er uns. Ein anderer Taxi Fahrer den wir eigentlich abgewimmelt hatten, kam dann aber zur Hilfe 😁. Da der Akku am Handy leer ging tippen wir auf die schnelle versehentlich das falsche Ziel ein und kamen am anderen Ende der Stadt raus. Da standen wir nun. Als dann ein nicht ganz offizielles Taxi anhielt und wir keine Option hatten als mit ihm einen Preis zu verhandeln, kam plötzlich eine Iranerin zur Hilfe die nach etwas hin und her mit dem Fahrer plötzlich weg lief und meinte "I have a Option for Free", also folgten wir ihr in eine hinter Gase wo sie wohnte und ihr Auto holte. Nach viel fragen und suchen fanden wir dann auch unser Hostel Dank ihrer Hilfe. Waren ihr wirklich sehr dankbar und sie wollte keinen Penny dafür, trotz ewigem hin und her fahren und suchen. Ganz im Gegenteil wir wurden sogar am nächsten Tag von ihr und zwei Freundinnen zur Sightseeing Tour abgeholt. War richtig nett und kamen uns nicht vor wie Touristen sondern wie Freunde auf Besuch die sogar noch Souveniere mit auf den Weg bekamen. War ein einzigartiges Erlebnis und die drei Mädels und wir Europäer vielen mehr auf als ein bunter Hund, da legte sogar mancher Touri die Kamera bei Seite und schaute verblüfft.

















Als wäre das nicht schon mehr als genug gewesen, wurden wir herzlich zum Picknick am Fluss (der nur an vier Monaten im Jahr Wasser hat sonst wird es für die Industrie benötigt) mit der ganzen Familie eingeladen. Hatten unglaublich viel Spaß. Nach dem traditionell iranischen Tanz mussten wir noch nen Tip Fox zeigen und dann war das eigentliche Tanzverbot für die Frauen auch egal und die Jungs tanzten mit den Mädels mitten im Park zu Helene Fischer 😅. War ein wirklich unglaubliches Erlebnis. Die ganze Familie war so offen und nett und wenn man als Gast den Frauen die Hand gibt obwohl es nicht üblich ist oder sonstige Fehler, werden diese mit einem herzlichen Lachen korrigiert 😉. Begleiten konnten uns Mariam und ihr Verlobter leider nicht, da es nicht so einfach ist für unverheiratet zusammen zu reisen. Mit diesen schönen Eindrücken ging es weiter nach Shiras.






Von vielen Iraner wärmstens empfohlen wegen der Jahrtausenden alten Stadt Persepolis, ihren Moscheen und schönen Bazare. Bei den Zimmer Kollegen im Hostel hatten wir wieder Glück und konnten mit einem Holländer eine Tour machen und trafen unseren Französischen Freund aus dem letzten Hostel wieder. Alles in allem eine nette Stadt, aber nicht ganz unser Favorit. Waren vermutlich zu verwöhnt und mit netten Leuten und Sehenswürdigkeiten alleine nicht mehr zufrieden 😉, aber hatten auf jeden Fall wieder jede menge Spaß und im Hostel war immer was los 😁.














Auf der Tour nach Persepolis erfuhren wir noch Infos die wir leider hier nicht preisgeben dürfen (hätte wir wohl selber nicht hören sollen vom Exsoldaten 😏), aber auch das sein Onkel bei der Jagt von Wölfen gefressen worden war weil es hier so viele hat und er zeigte uns die besten Restaurants.











Nach der Verabschiedung neuer Reisefreunde ging es 9 Stunden mit dem Bus und etwas ungewöhnlichen Nebensitzern nach Bandar Abbas. Dort angekommen erwischen wir einen sehr netten Snapp Fahrer, der anstelle von Geld nur einen Selfi wollte. Wirklich sehr nett, aber er bekam trotzdem seinen Dollar.

Da wir jetzt die ganze Zeit über sparsam waren und das Bargeld hütteten, hatten wir noch knapp 50€ was wir nicht los bekamen. Ganz im Gegenteil wir trafen wie im Iran eigentlich üblich, nur nette Leute die uns einluden oder extra Portionen gaben und kein Trinkgeld wollten. Trafen sogar noch einen Iraner der Mitglied in einem US-Car Club ist und voller Freude sein Buick Schlüssel zeigte mit U.S.A. Aufschrift und jede menge Bilder.





Da wir unser Geld also nicht los wurden, suchten wir noch eine Wechselstube auf. Bis dann alles klappte war es kurz vor 9 Uhr bis wir am Hafen waren. Dort sagte man uns jedoch das es hier der flasche Hafen sei der richtige sei 10km weg. Oh mist in 10min geht die Fähre laut Plan. Zum Glück kam gleich ein Englisch sprechender Iraner zur Hilfe. Der erkundigte sich dann wo wir genau hin mussten, rief ein Taxi und erklärtem dem Fahrer alles und schaute das wir für 150.000 Real (die hatten wir gerade noch weil die Wechselstube keine 1€ Münzen hatte) zum Hafen kamen. Der Taxi Fahrer gab sich dann auch noch größte Mühe möglichst schnell durch die Stadt zu kommen. Als es dann aber schon 10 Minuten nach 9 war und wir noch keinen Hafen sahen dachten wir schon wir müssen wohl hier bleiben, aber in der Ankunftshalle wurde uns auch gleich wieder geholfen und trotz langer Passkontrolle kamen wir gerade in die Wartehalle als man die Tore zum betreten der Fähre auf machte. Puh, Glück gehabt. Gerade noch gereicht dank der Hilfe der ganzen Leute. So wird uns der Iran auch in Erinnerung bleiben, jede Menge sehr netter Leute die absolut offen, hilfsbereit und höfflich sind, uns in Warteschlangen vorlassen, sich bei Caro entschuldigen das sie ein Kopftuch tragen muss, erklären das sie keine Muslime sind auch wenn es im Pass steht und einer atemberaubenden Landschaft (leider zu wenig davon erkunden können). Sind auch froh das wir den Iran noch besucht haben bevor das Geschäft mit dem Tourismus mehr wird.
Danke an dieser Stelle auch noch an Arash und Shadi die uns jeder Zeit von Australien aus zur Seite standen 😀.




Kommentare

  1. Mensch Molle deine Haare nehmen aber gerade schon rapide ab oder irre ich mich so?
    Scheint ja da doch ganz anderst zu sein wie es hier das Bild hat.
    Mit Schnee hätte ich da am wenigsten gerechnet.

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  2. Die Haare werden gegen gute Eindrücke getauscht😉 also Iran war wirklich ganz anderst wie wir es uns vorgestellt hätten. Absolut positiv überrascht 😁

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