Indien, der Norden

Mit dem Zug ging es dann ca.10 Stunden nach Haridwar, was wir von einem Inder empfohlen bekamen da hier die meisten Inder selbst Urlaub machen und man die Kultur erleben kann.



Etwas fertig im Hotel angekommen erholten wir uns leider nicht so schnell und waren fürs erste ausergefecht. Nach einem guten Tag "gefangen" im Hotel ging es auf den nahe gelegenen Berg die letzten Vieren rausschwitzen beim Treppen laufen, da die Seilbahn vollkommen überfüllt war. Ganz oben am Tempel und auch schon auf dem Weg nach oben war wirklich viel los, so entschlossen wir nach einem kurzen Blick ins überfüllte innere für die gläubigen Platz zu machen. Am Hügel weiter unten konnten wir den Blick auf die Stadt und den Ganges genießen. 










Natürlich schauten wir uns das vermutlich weltweit bekannte Baden im Ganges an, das zur spirituellen Reinigung dienen soll also stark vergleichbar mit unserer Beichte wie wir später erfuhren. Der Fluss war auch nicht so dreckig wie wir uns das vorstellten und es gab Ketten um sich zu halten damit man nicht in die Strömung gezogen wird. Es schien aber auch so als können die Inder sehr gut schwimmen. Die Freude am Fluss war wirklich ansteckend, wass natürlich auch nicht aus blieb war das übliche "can we make a selfi with you" was in den meisten Fällen auch Spaß machte (außer nach ca. 10 Anfragen und in seltenen Fällen unhöfliche) so auch hier. Hatten eine nette Gaudi und trafen wirklich lustige Inder.




Tätowiermaschine





Wir setzten unseren geplanten Roundtrip durch den Norden Richtung  Himalaya fort. Das billigste Zugticket das wir bekamen war für ca. 26 Cent für beide, jedoch das erwartete Szenario mit komplett überfüllten Zugwagon, außen halten und ähnliches blieb aus. Bis auf die fehlende Rolltreppe und schlechtere Ausstattung war alles ganz gut. Da wir jedoch Hilfe brauchten um zu wissen wo der Zug hält, wo wir rein dürfen und ähnliches trafen wir auf Joy einen hilfreichen Inder. Der erklärte uns dann alles. Da der Zug wegen des aufgekommenen Sturmes Technische Probleme hatte, hatten wir genug Zeit noch viel mehr von ihm zu erfahren (bis jetzt sind wir immer auf die Minute genau los gefahren also wer in Indien zu spät kommt der hatte evtl. nur noch die Möglichkeit auf den fahrenden Zug aufzuspringen). Joy erzählte zum Beispiel das in Indien keine Leute auf den Zügen sitzen da diese mit Strom fahren, es Rettungsschwimmer am Ganges gibt, der Rote Punkt auf der Stirn auch oft eher eine kosmetische Sache sei als eine religiöse, sie verheiratet sein sollten um zusammen zu wohnen, es vier verschiedene Sprachen zig verschiedene Dialekte wie verschiedene Götter in Indien gibt und vieles mehr. Außerdem erzählte er uns das man in den Dörfern teilweise mit 12 Jahren schon verheiratet wird und als wir erzählten das man bei uns zwischen 18 und 20 Jahren daheim auszieht war er eher geschockt. 




Nach einer interessanten Zugfahrt kamen wir in Rishikesh an wo man gleich merkte das hier viele Europäer herkamen für die Ausbildung zum Yoga Lehrer. Auch hier wurden wieder die krasen Gegensätze von Indien deutlich, auf der anderen Seite jede Menge Leute die Frieden und innere Ruhe zelebrierten dann wieder welche die zum Fotoshooting am Ganges mit Gewehr da standen. Für uns blieb für Yoga nicht genug Zeit aber zum Moped fahren hatten wir noch bisschen Zeit 😁. 















Da man uns von den Busen abriet und wir eh noch bisschen auf eigene Faust los wollten, machten wir unseren loop im Norden mit einer Indischen Royal Enfield zu ende. Von Rishikesh ging es nach Mussoorie durchs Kanatal das im Himalaya lag 😁 dann über Deradun zurück nach Rishikesh. Die Straßen waren zum Teil mehr offroad Piste, aber man sagte uns auch das der Weg eigentlich eine Baustelle war was uns und viele andere aber nicht störte. Wir hatten aber auch schöne und teilweise wenn auch eher selten kaum befahrene Straßen. Ansonsten war auf der Strecke sehr viel los und wir waren ja jetzt schon einiges an Fahrstilen gewohnt, aber so wie einfach alles in Indien war es hier wieder etwas extremer als sonst überall.




















Mit einem voll beladenen Tuktuk das uns mit Sonderpreis lockte, da es eigentlich schon voll war ging es zurück nach Haridwar wo wir dann mal wieder fast einen Tag verbrachten ein Zug Ticket zu bekommen, aber durch das auch mal mitbekamen wie man hier so mit sagen wir mal Unruhe Stiftern umgeht. Wussten nicht genau was vorgefallen war, aber ein Herr wollte nach einer lauteren Diskussion weg springen, danach war plötzlich der ganze Bahnhof aktiv ihn zu schnappen und in Gewahrsam der Polizei gab es erst einmal paar Backpeifen von Passanten sowie auch der Polizei, er wurde an den Ohren gezogen und abgeführt. Wir freuten uns danach, wenn auch wieder mit viel Mühe und durchsetzung über unsere Tickets, 6 Stunden  Holzklasse nach Delhi.

Da wir die abendliche Zeremonie am Ganges noch nicht gesehen hatten und ein Bad auch noch Ausstand (als kleiner Beweis wie sauber der Fluss ist 😀) verbrachten wir den letzten Abend in Haridwar am Ganges. Das Bad tat gut und nach zig Foto Shootings und unverständlichen Gesprächen mit Pristern, Spenden Sammler und ähnlichem😉 schauten wir uns gemeinsam mit vielen anderen die Zeremonie an.






Der Zug nach Delhi fuhr Pünktlich auf die Minute ab und kam pünktlich an. Platz hatten wir bis zum Schluss genug und so ne Indische Familie als Nebensitzer ist ja auch ganz nett. 


In Delhi wartete dann noch die Mission Geld holen auf uns, da wir für den Iran alles Geld in Bar brauchen (sind nicht am Internationalen Banksystem angeschlossen was heißt keine Karte funktioniert und zwar nirgends). Wollten eigentlich noch auf der Bank klären ob wir evtl direkt Dollar holen können die man sicher im Iran tauschen kann, da sie die Indische Rupees evtl. nicht nehmen was ein echtes Problem wäre. Die Bank hatte leider nicht mehr auf obwohl es die Öffnungszeiten sagten. Setzten uns auf die Stufen um kurz zu überlegen wie wir es jetzt machen, dann wurden wir zwei Landstreicher vom Beamten der den Automaten bewachte weg geschickt. Also überlegten wir eben wo anderst, jedoch blieb uns nichts anderes übrig als wieder zurück zu dem Automaten, da der keine Gebühr kostete und wir das Geld für den Iran brauchen bevor wir fliegen. Der Beamte der uns vorher von der Treppe staubte schaute ganz komisch als wir an "seinen" Automaten kamen. Als wir dann 30.000 Ruppes holten also Karte drei Mal raus und rein sah er eher aus wie eine Statue mit zwei Billardkugel als Augen, wie ein Beamter da er uns so anstarrte 😅. Jedoch war uns auch nicht so wohl das er so "wache" stand, aber er ließ sich nicht vertreiben. Beim zurück hieß es dann doppelt Vorsicht. Als wir dann noch seltsam angesprochen wurden, war der Weg ins Nobelviertel mit Wachleuten wohl das Beste.
Nach späterer Recherche stellten wir fest, dass es nicht erlaubt ist den Rupee auszuführen, also hieß es am nächsten Morgen Wechselstuben suchen.
Die erste Wechselstube hatte zu, die zweite gab uns kein Dollar und die dritte war eher eine Bar an der Straße, jedoch klappt es ganz gut und wir hatten die ersten $200. Da wir den Rest noch wo anderst tauschen wollten hieß es weiter suchen. Umso nobler die Wechselstube wurde, umso mehr Probleme machte es und um so schlechter wurde der Kurs. Das Highlight war dann aber am Flughafen. Durften erst 6 Stunden vor unserem Flug rein, da wir aber 17 Stunden davor da waren um am Flughafen zu schlafen und eben noch zu wechseln, durften wir nicht rein. Keine Chance, das Militär bewachte alle Eingänge mit Gewehr und mobilen Geschütztürmen, da half kein Reden sonst wanderte die Hand zur Waffe und er sagte "belive me no Entry possible". Ok überredet. Da sie aber ja schon immer hilfsbereit und höflich sind, zeigte man uns eine Lobby wo wir uns dann aufhalten durfen. Versuchten zu schlafen was jedoch nicht ganz klappte. Als wir dann in den Flughafen durften waren wir Happy endlich Geld wechseln zu können. Jedoch so einfach war das dann doch wieder nicht pro Person durfte man nur 10.000 Rupees wechseln und als wir dann am Automaten nochmal Geld holen wollten, da wir jetzt für zwei Wochen Iran ca $450 hatten (Visa kostet schon $175), wollten wir wieder raus an den Geldautomat, aber so wie das Militär keinen rein ließ in den Flughafen durfte auch keiner raus. Als wir erklärten das wir nur kurz Geld holen wollen am Bankautomaten der 200 Meter weg war meinte er es sei ein Automat im Flughafen. Alles klar, aber leider ist der kaputt erwiderten wir, darufhin nahm er Haltung an richtete das Gewehr und meinte bestimmend 'No Exit'. Ok, dann schauen wir halt ob wir im Oman, wo wir zwischen-Landen, noch an Geld kommen. Kurz vor dem Flug packte mich dann irgend ein Virus. Zum Glück war direkt neben dem Ticket Schalter eine Mülleimer für Bio Müll, da ich davon ganz dringend etwas zum Abgeben hatte. Im Terminal ließ sich auf dem Teppichboden ganz gut Schlaf nachholen. 

Als der Flieger dann morgens um 5 Uhr ging, war es gerade machbar die 3,5 Stunden zu Fliegen. In Muscat gab es dann wieder zwei Stunden Schlaf bevor wir vertrieben wurden. Geld gab es auch keines, da wir es nicht einsahen für 300€ 345€ zu bezahlen. Allgemein ein echt luxuriöser Flughafen, sehr schön aber sehr teuer (Tasse Tee hätte 8€ gekostet). Als wir dann Richtung Gate liefen, meinte Caro jetzt hätte sie wohl auch noch was vom Virus abbekommen und keine 5 Minuten später ging es ihr auch noch so übel das wir beschlossen in das Flughafenkrankenhauas zu gehen welchem wir glücklicherweise gegenüber saßen. Der zuständige Sanitäter meinte nach kurzem Check nur das zur Sicherheit ein Doktor kommen würde. Als wir dann sagten wir wollen nur paar Tabletten da unser Flug in einer Stunde geht meinte er der Doktor komme in 5 Minuten. Oh je dachten schon das die uns jetzt so schnell nicht wieder gehen lassen und genauer untersuchen wollten was da Sache ist. Aber zu unserem Glück meinte der Sanitäter plötzlich das er uns paar Tabletten gibt, da in 10 min eine Notlandung rein kommt und er und der Doktor keine Zeit haben. Caro ist ja auch nicht so einfach klein zu kriegen und wir flogen zum Glück ohne weitere Probleme nach Teheran.
Indien unterhielt uns als wirklich bis zur letzten Minute und darüber hinaus, aber so anstrengend, laut und verwirrend es ist so viel positives und überraschendes findet man auch.

Kleines Fazit von Indien was für uns zum Beispiel überraschend war. Das Inden als dreckig, laut und stinkend gilt ist uns vorab auch zu Ohren gekommen, jedoch muss man sagen das sie wirklich als Vorbild gesehen werden können was Plastik Müll angeht, sie verwenden
Wenig bis kein Plastik. Es werden Rupfensäcke verwendet, beim Essen Papier, Edelstahlgeschirr oder Aluminiumschalen (und das nicht weil sie keine Plastik Becher und ähnliches haben).
Sie waschen sich mit Eimern um Wasser zu sparen, selbst in echt noblen Hotels wo es normale Duschköfe gibt steht ein Eimer im Badezimmer. Da hat man dann teilweise echt ein schlechtes Gewissen wenn man normal duscht und sieht den Eimer neben dran stehen. 

Es wird überwiegend vegetarisch gegessen was ja nicht nur gut für die Tiere ist sondern auch für den CO2 Ausstoß (jedoch geht es wohl nicht allen Heiligen Kühen sehr gut).
Was deutlich zu spüren war und anfangs echt ungewohnt war ist der deutliche Männerüberschuss. Was für uns weiterhin verwirrend ist, sind die teilweise Händchen haltendenden Männer da sie keinen Schwulen Eindruck auf uns machten. Das Internet sagte uns es hätte auch nichts mit Homosexualität zu tun, ein Inder aber meinte die seien schon Schwul. Für uns gehört es in die Schublade XY ungelöst, eines von vielen Rätseln in Indien. Große Supermärkte sind in Indien auch nicht erwünscht, um die kleinen Geschäft und Händler nicht kaputt zu machen. Fanden wir eine gute Idee, aber einkaufen ist halt nirgends so unkompliziert wie im Supermarkt, aber der Bequemlichkeit zu trotz die Reichen nicht noch reicher zu machen und die Armen noch ärmer ist es eine gute Sache.
Was man auch sieht, sie versuchen etwas zu tun um die Frauen zu schützen mit extra Sitzplätzen und Metro Wagons. Auch stand in jedem noch so kleinen Hotel ein Metalldetektor und bei Metro und Zugfahrten gab es Gepäckkontrollen, was auch streng durchgezogen wurde. Frauen wurden  in Extra Kabinen von Frauen durchsucht. Es gab ein sicheres Gefühl (wissen jedoch nicht ob es auch wegen der aktuellen Situation so streng war oder der Regelfall).
Indien ist einfach unbeschreiblich. Man muss es erleben um sagen zu können das muss man nicht erleben😉.
Um das "kurze" Fazit nicht zu lange zu machen, nur ein kleines von vielen kulturellen Ritualen. Die Kinder denen der Kopf rasiert wird um das unreine Haar vor dem 3 Lebensjahr zu entfernen sah erscheckend aus, aber beim ersten Lachen eine wahre Freude. Sie glauben das es dadurch dichter wieder nach wächst (was anscheinend auch hilft😉).

Die Inder und den kleinen Teil von Indien den wir sehen durften war für uns fantastisch und furchtbar anstrengend, aber auch beeindruckend wie so viele Menschen zusammen leben können. Deshalb ist es vermutlich auch ein Ständiges auf und ab. Die Inder kamen uns mit ihrem Wunsch Fotos mit uns zu machen offen und freundlich vor.
Wie man evtl. liest, ist es mega verwirrend und würde kein Ende geben, deshalb gibt es für uns eine neue Erklärung die heißt Indien XY ungelöst 😁eine Hass Liebe.

Kommentare

  1. hört sich an als müsdte man da maö unbedingt vorbeoschauen .. war das essen wirklich sooo scharf wie alle behaupten ? wünsch euch noch ne gute zeit im iran bleibt gesund

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  2. Ja, das muss man schon mal mitmachen 😉 das essen war bei uns nicht wirklich scharf aber liegt glaub auch an den verschiedenen Regionen 😁 aber gefragt wird man sonst auch 😉 danke die hatten wir 😍 blogeintrag folgt 😉

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