Kambodscha, Tempelmarathon und Bamboo Train

Siem Reap
Nachdem wir die schreckliche Geschichte Kambodschas kennengelernt hatten, ging es nach Siem Reap wo es die Blütezeit Kambodschas zusehen gab.
Angkor mit vielen Tempel und damals mit einer Millionen Einwohnern, die so vermutet man, größte Stadt auf der Welt. Kambodscha war zu dieser Zeit auch eins der reichsten Länder der Welt, dank fortschrittlicher Landwirtschaft. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Das wir möglichst viel von unserer recht teuren Tageskarte hatten, hieß es um 4:30 Uhr mit der Taschenlampe und dem Rad los Richtung Angkor Wat, dem auf der ganzen Welt bekannten Tempel (weltgrößte Tempelanlage). Als wir ankamen waren wir nicht alleine überall sah man Taschenlampe, aber es war trotzdem ein Abenteuer bei Nacht durch die ersten Tore der riesigen Anlage.



Als wir dann den Platz erreicht hatten an dem man bei Sonnenaufgang die Türme Angkor Wats im See spiegeln sieht, war schon echt was los und als langsam die ersten Sonnenstrahlen kamen kamen auch noch viel mehr Leute und das obwohl der See eigentlich eher eine Pfütze war mit Schlamm herum. Um das berühmte Foto mit der Spiegelung im Wasser zu bekommen schreckten sie auch nicht vor schlammigen Schuhen zurück. Wir hatten uns zum Glück recht gut platziert und dank den guten Wanderschuhen machte uns der Schlamm auch nichts, so dass keiner direkt vor uns war 😁. Es war ein Schauspiel. Zum einen der Anblick wie sich der Himmel färbte und die Sonne langsam an einem hunderte von Jahre altem Bauwerk entlang zog und zum anderen neben einem hunderte von Touristen die sich gegenseitig weg zogen für das beste Bild 😅. Manchmal fragen wir uns ob die das alle noch wirklich mit erleben oder nur durch den Bildschirm 😂.










Nachdem wir das Schauspiel genossen hatten und gefrühstückt, waren wir bereit fürs Abenteuer Tempel Touri Marathon 😉. Im Tempel selber war jedoch alles so groß das für jeden Platz war. Unvorstellbar das es Ende 12 Jahrhundert / Anfang 13 Jahrhundert möglich war so etwas zu bauen.
Mit dem guten alten Damenrad ging es dann über den Fluss hinein nach Angkor Thom. Schon beim hinfahren fragt man sich immer wieder 'wie haben die das gemacht?'. Überall riesige Wassergräben um die kilometer großen Anlagen herum mit Stein eingefasst, riesige Mauern, brunkvolle Tore und natürlich pompöse Brücken.



Bayon war unser nächster Tempel der ebenfalls weltbekannt ist durch seine riesigen Steingesichter. Dieser gefiel uns auch sehr gut, da er beim besichtigen einem Labyrinth ähnelte, aber an Leuten zur Orientierung fehlte es nicht 😉.







Danach hieß es wie eigentlich immer wieder, ab aufs Bike um die Distanzen zum nächsten Tempel zu überbrücken.

In Angkor Thom besichtigten bzw. bestiegen wir noch Baphuon mit dem liegenden Buddha, die Elefantenterrassen und fuhren an nordlichem und südlichem Khlean vorbei.








Über das Nord Tor ging es raus aus Angkor Thom und in das nächste Areal Preah Khan. Beim Verlassen dieser Anlage radelten wir dann ein paar Kilometer an dem großen Wassergraben entlang. Dachten dann 'Ah da kommt der nächste Tempel' und beim hinein laufen dachten wir 'hmmm... sieht ja schon ähnlich aus wie das letzte Bauwerk'. Dann stellten wir fest, dass die paar Kilometer die wir geradelt waren nur bis zum Tor der gleichen Anlage reichten und nicht bis zur nächsten. Also standen wieder im gleichen Bauwerk 😅.








Also weiter. Vorbei an einem damals angelegten See, immer wieder kleineren Bauwerken und ewigen Mauern, kamen wir an den Tempel Ta Son wo wir den ersten Vorgeschmack bekamen wie es aussieht wenn die Natur sich ihren Platz zurück holt.



Auf dem Weg zum Tempel Pre Rup kamen wir noch an East Mebon vorbei.

So langsam machte sich auch die Hitze bemerkbar. Das viele laufen bzw. klettern und Radfahren war dann doch Anstrengung, aber wir hatten noch Elan da es einfach zu faszinierend und aufregend war.
Pre Rup




Nach der Besichtigung von Pre Rup schauten wir uns noch Banteay Kdei an.






Dann war es auch gut, dass wir uns den für uns fast am meisten erwarteten Tempel für den Schluss aufhoben. Die Erwartung wurde sogar übertroffen. Die Anlage Ta Prohm war unserer Meinung nach einer der schönsten mit den ganzen Bäumen die sich über die Gebilde schlängelten und es vereinnahmten. Nicht umsonst auch sehr beliebt für Film und Foto (Tomb Raider wurde hier zum Beispiel gedreht).

















Überwältigt von den riesigen, großartigen, wirklich achitäktonisch meisterhaften Bauwerken mit grandioser Statik und jedes für sich einzigartig, waren wir eigentlich reif fürs Bett 😁. Doch der Heimweg war noch ca. 15 km und dazwischen gab es noch einen kleinen Berg mit einer Tempelanlage auf der man denn Sonnenuntergang betrachten kann. Mit letzter Energie und etwas unter Zeitdruck natürlich, da es dunkel wurde, noch hoch. Aber das war dann schon eher eine reine Touristen Attraktion. Der Tempel war zum größten Teil kaputt und das was ganz war, war neu gemacht jedoch echt ein grandioser Platz für den Sonnenuntergang welchen man mit vielen anderen teilte wie den Sonnaufgang 😉.




Nachdem wir dann wirklich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unterwegs waren, hieß es nur noch Taschenlampe an und ans Hotel. Nach über 40 km mit dem Fahrrad, einigen Kilometer über Stock, Stein und Tempelbrücken bei über 30 °C hieß es dann Bett. Doch ein Gedanke blieb, 'wir sind vom anschauen schon völlig ko, wie haben die das bauen können und trotzdem auch alles bist ins kleinste genau verziehren mit Wandbildern, Gesichtern und Statuen. Unglaublich, echt fantastisch.'

Aber jetzt Schluss morgen früh wieder raus, um halb 7 geht das nächste Abenteuer los 😁.

Battambang 
Dieses ging dann auch mit einer TukTuk fahrenden Frau um 7 Uhr morgens los. Nachdem alle eingesammelt und in einen Kleinbus gequetscht wurden, inklusive Fahrrad vom deutschen Radler, ging es los.
 

Nach etwas Fahrzeit kamen wir am Hafen an. Das Boot war eigentlich schon voll, aber das störte keinen. Die Touris die zu spät kamen, so wie unsere Gruppe, wurde einfach wie das Gepäck aufs Dach gefrachtet (was sich später als gut herrausstellte, da man Platz zum liegen, bessere Luft, weniger Krach und bessere Aussicht hatte).


Wir fuhren ein paar Stunden auf dem Fluss, was interessant war. Wir sahen viele schwimmende Dörfer mit allem drum und dran wie Kirche, Werkstätten (wo sie große V8 Motoren in ein kleines Holzboot bastellten und dann neben dem offenen Krümmer den "Fahrersitz" platzierten), paar Läden und Fischbecken in denen manchmal auch Krokodile zu sehen waren. 



 




Als jedoch der Fluss irgendwann nur noch ein Bach war und das Boot immer wieder am Boden streifte wegen der Trockenzeit, wurden wir (jede Menge Touris) auf Pickups umgeladen.






Dann wurde es spannend, 16 Leute + Gepäck pro Pickup und nach 2 Stunden im ausgetrockneteten Flussbett sah man uns die Trockenzeit wirklich an und der Po tat schon auch etwas weh 😉. Danach waren wir dann auch froh über eine Dusche und trotzdem noch der Meinung das es besser war als mit dem Bus, was man uns beim Ticket Kauf empfohlen hat (billiger, kurzer und bequemer).
Es war ein gelungenes Abenteuer. Als Tour mit etwas mehr Sicherheits, könnte man das bestimmt bei Jochen Schweizer und Co. buchen.





Das galt auch für das Bamboo Train fahren. Um es kurz zu erklären, man nehme einen alten Bettrahmen, einen Rasenmähermotor, zwei Eisenbahnachsen, einen Riehmen und eine "nicht befahrene" Eisenbahnstrecke und das ergibt dann jede Menge Spaß (30 km/h fühlen sich an wie 300km/h 😅).




Wir hatten Glück und anfangs war fast nix los, als wir also so die Schienen entlang düsten war alles frei. Als dann plötzlich etwas auf uns zu kam, dachten wir 'hmmm... fahren hier eigentlich noch Züge und sieht unser Fahrer hinter uns das da irgendwas kommt???'. Es kam dann tatsächlich ein Zug, aber zum Glück auch ein Bamboo Zug. Als wir umsteigen wollten, um die Wagen zu tauschen und weiter zu kommen, zerlegten die zwei Fahrer kurzer Hand unseren Wagen und bauten ihn hinter dem anderen wieder auf. Coole Sache, so ging es nach kurzem Umbau mit dem gleichen Wagen wieder weiter😀.






Was früher für landwirtschaftliche Tätigkeiten verwendet wurde, ist heute glaube nur noch für Touristen, aber echt spaßig.
Danke Jacky für diesen Tipp und viele weiteren in Kambodscha. Waren mal wieder echt froh darüber. Danke😀.

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